Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) in Kooperation mit WiWo:
Thüringen
Der Freistaat punktet mit Zuwächsen bei Steuerkraft und Jobversorgung, schwächelt aber noch bei der Produktivität
Im wissenschaftlichen Bundesländerranking 2009 von Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) und WirtschaftsWoche belegt Thüringen mit 54,9 Punkten Platz 5 im Dynamikvergleich aller 16 Bundesländer. Dieser spiegelt die Entwicklung in den Jahren 2005 bis 2008 wieder. Das Bestandsranking informiert über das absolute Niveau von Wirtschaftskraft und Wohlstand. Thüringen erreicht hier mit 45,8 Punkten Platz 11 unter 16 Bundesländern. Die INSM-WiWo Studie wurde durchgeführt von Wissenschaftlern der IW Consult in Köln. Sie berücksichtigt zahlreiche ökonomische und strukturelle Indikatoren wie Bruttoinlandsprodukt, Kaufkraft, Kitabetreuungsquote oder Investitionsquote. Lesen Sie hier, wo Thüringen punktet - und wo nicht.Dynamikranking
Stärken
- Die Arbeitsplatzversorgung (Anteil der Erwerbstätigen an allen Einwohnern zwischen 15 und 65) stieg von 2005 bis 2008 um 7,7 Prozentpunkte. Bundesweit waren es 4,6 Prozentpunkte. Rang 2.
- Der Anteil der Arbeitslosengeld II-Empfänger an der Gesamtbevölkerung sank in der Zeit von 2005 bis 2008 in Thüringen um 0,4 Prozentpunkte. Im Bundesdurchschnitt stieg die Quote um 0,1 Prozentpunkte. Rang 2.
- Die Steuerkraft gibt einen Anhaltspunkt dafür, wie leistungsfähig ein Bundesland wirtschaftlich ist. Je Einwohner stieg sie in Thüringen innerhalb von drei Jahren um 52,7 Prozent. Bundesmittel: 29,8. Platz 3.
Schwächen
- Auf Platz 15 liegt Thüringen bei der Einwohnerentwicklung: Das Land erlebte in den Jahren 2005 bis 2008 einen Rückgang von 2,9 Prozent. Im Schnitt sank die Einwohnerzahl bundesweit um 0,4 Prozent.
- Der Anteil der Hochschulabsolventen an allen Beschäftigten (Hochqualifizierte) sank in Thüringen von 2005 bis 2008 um 0,2 Prozentpunkte. Bundesweit wuchs der Anteil um 0,5 Prozentpunkte. Rang 14.
- Rechnerisch fiel in Thüringen die Zahl der Beschäftigten im Öffentlichen Dienst pro 1000 Einwohner von 2005 bis 2008 um 0,2. Bundesweit sank sie statistisch um einen Staatsdiener je 1000 Einwohner. Platz 13.
Bestandsranking
Stärken
- Die Arbeitskosten - also das, was ein Unternehmen im Jahr im Schnitt für einen Arbeitnehmer zu bezahlen hat - belaufen sich in Thüringen auf 27.295 Euro. Bundesweit liegt der Betrag bei 34.171 Euro. Rang 2.
- 6.230 Straftaten je 100.000 Einwohner wurden in Thüringen im Jahr 2008 gemeldet. Im Bundesdurchschnitt waren es 7.445. Rang 3 für Thüringen.
- Die öffentliche Investitionsquote in Thüringen beläuft sich auf 15,2 Prozent. Bundesweit liegt sie bei 12,6 Prozent. Damit erreicht Thüringen Platz 4.
Schwächen
- Was ein Erwerbstätiger pro Jahr im Schnitt erwirtschaftet, wird über die Produktivität erfasst. Diese liegt in Thüringen bei 48.491 Euro. Bundesweit sind es 61.790 Euro. Rang 16.
- Auf 1000 Einwohner kommen in Thüringen rechnerisch 34,8 Staatsdiener (2008). Bundesweit liegt dieser statistische Wert bei 29,7. Rang 16.
- Die Steuerkraft vermittelt einen Eindruck von der Wirtschaftskraft eines Bundeslandes. Thüringen kommt hier auf 979 Euro je Einwohner. Bundesdurchschnitt: 2.401 Euro. Rang 15.
KRISENINDEX 2008/2009
Zusätzlich zum Bundesländerranking wird in diesem Jahr ein Krisenindex veröffentlicht. Er zeigt für den Zeitraum Juni 2008 bis Juni 2009 die Auswirkungen der weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise auf die Wirtschaftsleistung und den Arbeitsmarkt des jeweiligen Bundeslandes. Thüringen ist von der Krise überdurchschnittlich betroffen. Hier geht es zur Übersicht aller Bundesländer.
Das vollständige Profil als PDF-Download
Hier finden Sie alle Informationen des Bundesländerrankings der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) über Thüringen. Laden Sie das komplette Profil und eine Tabelle mit allen Indikatoren und Vergleichswerten herunter.
