Die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) in Kooperation mit WiWo:
Baden-Württemberg
Ländle ist erneut deutscher Vizemeister beim Niveau, leidet aber besonders unter der Krise
Im wissenschaftlichen Bundesländerranking 2010 von Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) und WirtschaftsWoche belegt Baden-Württemberg mit 39,5 Punkten Platz 16 im Dynamikvergleich aller 16 Bundesländer. Dieser spiegelt die Entwicklung in den Jahren 2006 bis 2009 wieder. Das Bestandsranking informiert über das absolute Niveau von Wirtschaftskraft und Wohlstand. Baden-Württemberg erreicht hier mit 63,2 Punkten Platz 2 unter 16 Bundesländern. Die INSM-WiWo Studie wurde durchgeführt von Wissenschaftlern der IW Consult in Köln. Sie berücksichtigt zahlreiche ökonomische und strukturelle Indikatoren wie Bruttoinlandsprodukt, Kaufkraft, Kitabetreuungsquote oder Investitionsquote. Lesen Sie hier, wo Baden-Württemberg punktet - und wo nicht.Dynamikranking
Stärken
- Der Anteil der Hochschulabsolventen an allen Beschäftigten (Hochqualifizierte) stieg in Baden-Württemberg von 2006 bis 2009 um einen Prozentpunkt. Bundesweit wuchs der Anteil um 0,7 Prozentpunkte. Rang 1.
- Die Patentintensität stieg in Baden-Württemberg von 2006 bis 2009 um 19 angemeldete Patente je 100 000 Einwohner. Rang 1 für Baden-Württemberg. Bundesweit stagnierte dieser Wert.
- Die öffentliche Investitionsquote verbesserte sich in Baden-Württemberg von 2006 bis 2009 um 3,1 Prozentpunkte. Bundesweit stieg sie um 2,1 Prozentpunkte. Baden-Württemberg erreicht Rang 2.
- Auf Platz 4 liegt Baden-Württemberg bei der Einwohnerentwicklung: Das Land erlebte in den Jahren 2006 bis 2009 einen Zuwachs von 0,1 Prozent. Im Schnitt sank die Einwohnerzahl bundesweit um 0,1 Prozent.
Schwächen
- Die öffentliche Verschuldung je Einwohner stieg von 2006 bis 2009 um 27,9 Prozent. Bundesweit stieg sie um 8 Prozent. Damit erreicht Baden-Württemberg Platz 16 im Ranking.
- Die Produktivität, also das, was jeder Erwerbstätige im Jahr erwirtschaftet, sank von 2006 bis 2009 um 1,7 Prozent. Rang 16 für Baden-Württemberg vor dem Hintergrund eines bundesweiten Anstiegs von 0,5 Prozent.
Bestandsranking
Stärken
- 5,5 Prozent aller Schulabgänger in Baden-Württemberg haben keinen Abschluss. Bundesweit liegt der Anteil bei 7 Prozent. Rang 1.
- Je 100 000 Einwohner wurden in Baden-Württemberg im vergangenen Jahr 144 Patente angemeldet. Bundesweit erreicht die Patentintensität einen Wert von 58 Erfindungen. Rang 1.
- 2009 waren in Baden-Württemberg 4,6 Prozent aller 15 bis 24-Jährigen arbeitslos. Bundesdurchschnitt: 7,8 Prozent. Rang 2. Junge Arbeitslose laufen Gefahr, gar keinen Einstieg in den Arbeitsmarkt zu finden.
Schwächen
- Auf 1000 Einwohner kommen in Baden-Württemberg rechnerisch 31,5 Staatsdiener (2009). Bundesweit liegt dieser statistische Wert bei 29,4. Rang 13.
- 15,8 Prozent der unter Dreijährigen gehen in Baden-Württemberg in die Kita. Bundesweit liegt die Kitabetreuungsquote bei 20,2 Prozent. Platz 10 für Baden-Württemberg.
Der Haushalts-Check für Baden-Württemberg
Zusätzlich zum Bundesländerranking 2010 veröffentlichen INSM und WiWo einen Länderhaushalts-Check. Die beauftragten Ökonomen haben dabei die Einnahme- und Ausgabesituation aller Bundesländer untersucht.
Baden-Württemberg erhielt drei von fünf möglichen Bewertungspunkten für eine „durchschnittliche Haushalts-Performance“. Beim Finanzierungssaldo, der Differenz zwischen Einnahmen und Ausgaben, lag das Land im Jahr 2009 im Minus (-362 Euro je Einwohner). 2006 war dieser Saldo noch beinahe ausgeglichen (-8 Euro je Einwohner). Auch hier macht sich die Krise bemerkbar.
Das vollständige Profil als PDF-Download
Hier finden Sie alle Informationen des Bundesländerrankings der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) über Baden-Württemberg. Laden Sie das komplette Profil und eine Tabelle mit allen Indikatoren und Vergleichswerten herunter.